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Bruno ist ein Stachelschwein | Pixabay.com/analogicus

Bruno ist ein Stachelschwein

Er lebt in der Nähe einer Wüste und hat noch nie Schnee gesehen. Er hat von einem großen Zugvogel gehört, dass Schnee wundervoll glänzend ist. Immer wieder erzählt der Vogel von der weißen Pracht. Bruno will jetzt auch unbedingt Schnee sehen und macht sich auf den Weg. Der Zugvogel hat ihm gesagt, dass er immer nach Norden gehen müsste, um in die kalten Gebiete der Erde zu gelangen.

Bruno kommt nur langsam voran und steht eines Tages am Meer. Hier geht es nicht weiter. Er muss über dieses viele Wasser, um weiterzukommen. Da erblickt Bruno ein riesiges Schiff. Er schummelt sich instinktiv in eine Kiste, die als Fracht für das Schiff am Hafen deponiert ist. Mit einem Kran wird die Kiste mitsamt Bruno in den Frachtraum gehoben. Die Fahrt geht los. Bruno ist etwas übel, er war noch nie auf einem Schiff. Als er denkt, er kann nicht mehr, ist das Schiff am nächsten Hafen angekommen.

Bruno huscht zwischen den Kisten von Bord an Land. Hier hat sich das Klima bereits verändert. Die Luftfeuchtigkeit ist etwas höher. Bruno staunt über die üppige Landschaft. Alles ist grün und saftig. Aber die Temperatur ist etwas kühl. Er wandert tagelang Richtung Norden. Je länger er unterwegs ist, desto kühler wird es. Unterwegs trifft er viele interessante Tiere, die er noch nie gesehen hat. Er unterhält sich mit einem Igel, der gerade sein Nest für den Winter baut. Er bekommt etwas Essen von einem Stinktier, das gerade den Sonnenuntergang genießt. Ein anderes Mal sieht er zu, wie ein Reh mit seinem Kitz spielt. Die Vögel dieser Gegend erzählen ihm, dass er nicht mehr weit laufen muss, um Schnee zu sehen.

Aufgeregt läuft er Richtung Norden weiter. Die Temperaturen werden ungemütlich und es regnet zwischendurch immer wieder. Bruno mag dieses Wetter überhaupt nicht. Seine Stacheln sind sehr nass und seine Haut eiskalt. Er darf in den Bau eines Dachses, um sich auszuruhen und zu trocknen. Überall reden die Tiere von einem harten Winter. Bruno hat keine Idee von Winter und versteht die anderen Tiere nicht. Und dann endlich die ersten Schneeflocken. Bruno hat gerade mühsam einen Berg bestiegen. Er streckt die Zunge heraus, um vom Schnee zu kosten. Es schmeckt kalt und rein.

Je höher Bruno steigt, umso mehr schneit es. Am Boden liegt der Schnee ebenfalls und Bruno ist weit genug gegangen. Bis auf das leise Rieseln des Schnees kann Bruno nichts und niemanden hören. Es wirkt so unendlich friedlich und der Wald sieht sehr magisch aus. Aber die Kälte hält er kaum aus. Er ist Wärme gewohnt und kommt mit diesen Temperaturen nicht zurecht. Er rollt sich in der Nähe einer Bergstraße an einem Baum zusammen und will ein Schläfchen machen. Bruno weiß nicht, dass, wenn er jetzt einschläft, er das möglicherweise nicht überlebt. Er wird erfrieren. Er sieht zum Himmel und bestaunt die weiße Leichtigkeit, die vom Himmel fällt. Ihm ist kalt, aber er ist trotzdem froh, den Weg auf sich gemacht zu haben. Noch nie hat er so etwas Schönes gesehen. Er legt den Kopf auf seine Pfoten und schläft ein.

In diesem Moment kommt ein Förster die Straße entlang. Der Geländewagen bleibt stehen und er Mann zieht Handschuhe an. Vorsichtig hebt er Bruno in den Kofferraum und fährt mit ihm nach Hause. Im Forsthaus ist es warm und festlich geschmückt. Morgen ist Weihnachten. Der Förster wollte nur die Wildfütterungsanlagen prüfen, bevor er mit seiner Familie Weihnachten feiert. Bruno öffnet die Augen. Er sieht sich um und ist überrascht. Die warme, weiche Unterlage ist gemütlich und die Temperaturen erträglich. Der Förster sieht, dass Bruno munter ist und sagt: „Hallo mein kleiner Freund. Du bist aber weit weg von zu Hause. Ich bringe dich nach Weihnachten zu einem Transporter, der dich wohlbehalten in deine Heimat bringt. Bis dahin ruh‘ dich aus.“ Bruno versteht kein Wort. Klar, er ist ein Stachelschwein. Aber er spürt, dass er keine Angst haben muss. Er sieht den wundervoll geschmückten Weihnachtsbaum in der Stube. Bruno legt den Kopf wieder auf die Pfoten und schließt die Augen. Egal, was noch passiert, er bereut diese Reise nicht. Er hat so viele tolle Freunde gewonnen und er hat tatsächlich Schnee gesehen und gespürt. Er ist glücklich.

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